
Baden-Württemberg SPD Baden-Württemberg nominiert Esken nicht für den Bundesvorstand
Der SPD-Landesvorstand hat am Montagabend Kandidierende für den Bundesvorstand nominiert. Nicht dabei: die aktuelle Bundesvorsitzende Saskia Esken - sie hatte nicht kandidiert.
Der SPD-Landesvorstand hat am Montagabend entschieden, welche Kandidierenden er beim Bundesparteitag Ende Juni für den Bundesvorstand ins Rennen schickt. Die Wahl fiel auf den Landesvorsitzenden Andreas Stoch, auf Katja Mast und Isabel Cademartori. Mast sitzt für Pforzheim und Cademartori für Mannheim im Bundestag. Die aktuelle Bundesvorsitzende Saskia Esken hatte nicht kandidiert. Das sagte Landesgeneralsekretär Sascha Binder dem SWR. Landeschef Stoch betonte im Anschluss an die Sitzung, die Nominierung sei keine Vorentscheidung für die Frage, ob Esken erneut als Parteivorsitzende antreten werde.
Bundesvorstand: Esken könnte dennoch einziehen
Esken könnte dennoch erneut in den Bundesvorstand einziehen. Denn der Bundesvorstand hat selbst ein Vorschlagsrecht und kann noch bis zum Parteitag Kandidatinnen und Kandidaten bekannt geben. Auch Einzelpersonen können ihren Hut in den Ring werfen. Aus Parteikreisen ist zu hören, dass Esken über eine Kandidatur erst entscheiden werde, wenn die Besetzung der neuen Bundesregierung feststeht.
Unmut über SPD-Bundesvorsitzende in BW-SPD
Die Entscheidung fiel in einer Zeit, in der der Unmut über die SPD-Bundesvorsitzende im eigenen Landesverband wächst. In einem Interview mit dem "Südkurier" hatte SPD-Landesgeneralsekretär Sascha Binder sich vergangene Woche ungewöhnlich kritisch zu ihrer Zukunft geäußert. Der Großteil der Kabinettsposten müsse an Frauen gehen, aber an die besten, sagte er in dem Interview. Darunter sehe er Esken nicht. Widerspruch kam von der ehemaligen SPD-Landesvorsitzenden Leni Breymaier. Sie sagte der "BILD"-Zeitung, es stehe Binder nicht zu, sich so zu äußern.
Saskia Esken sitzt für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt im Bundestag. 2019 wurde sie von der Basis überraschend zur Bundesvorsitzenden gewählt. In ihrem eigenen Landesverband war dieser Aufstieg von Anfang an umstritten. Bei der letzten Bundestagswahl hatte sie in ihrem Wahlkreis Calw nur 12,9 Prozent geholt und damit deutlich gegen ihren CDU-Konkurrenten verloren. Sie zog jedoch als Spitzenkandidatin für Baden-Württemberg über die Landesliste in den Bundestag ein.
Sendung am Mo., 28.4.2025 22:00 Uhr, Nachrichten, SWR Kultur