
Brandenburg Baumblütenfest in Werder hat begonnen - mit rund 30 Höfen und Gärten
Entspannung im Schatten der Obstbäume: Das lockt seit 1879 Besucher zum Baumblütenfest. Um Saufgelage wie in der Vergangenheit zu vermeiden, setzt Werder sein verändertes Konzept fort - unter anderem mit einem verkürzten Volksfest.
Das 146. Baumblütenfest in der Havelstadt Werder hat am Samstag erste Besucher in die Höfe und Gärten der Obstbauern gelockt.
Neun Tage lang können Besucher in rund 30 Höfen und Gärten Obstweine und vieles mehr probieren. Das große Volksfest öffnet erst am 30. April, es wurde auf vier Tage verkürzt.
Busse bieten "Blütenrundfahrten" zu den Höfen und Obstplantagen an. Zu sehen war in einigen Gärten, dass die weiß-rosa Blüte der Obstbäume mitunter auch schon vorbei ist. Trotz viel Sonne schafften es die Temperaturen zum Auftakt der insgesamt neuntägigen Veranstaltung kaum über 16 Grad.
Schon seit 1879 laden Obstbauern die Besucher ein, sich im Frühling auf ihren Plantagen umzusehen und die Blüte von Apfel- oder Kirschbäumen zu feiern. In den vergangenen Jahren hatte das Baumblütenfest mehrere Hunderttausend Menschen in das Havelland gezogen. Mit der Zeit war die Traditionsveranstaltung aber wegen Saufgelagen und Straftaten in Verruf bekommen.

Baumblütenfest wird aufgeteilt
Nach einer dreijährigen Corona-Zwangspause wurde das Konzept deshalb verändert und das neuntägige Fest in mehrere Bausteine aufgeteilt. In diesem Jahr gibt es erneut einen Baumblütenball (25. April) und einen Lauf durch den Werderaner Stadtwald (27. April). Der Rummel mit Fahrgeschäften wie Riesenrad und Autoscooter öffnet am 30. April. Dann kommt am 1. Mai noch eine Festmeile mit Livemusik dazu. Am 3. Mai steht ein Festumzug durch die Stadt an.
Im vergangenen Jahr – bereits mit neuem Konzept – verlief das Baumblütenfest laut Polizei mit weniger Strafanzeigen deutlich ruhiger. Bei der Verkürzung des Volksfestes spielen auch die Kosten für das Sicherheitskonzept eine Rolle. "Für uns war es nicht mehr zeitgemäß, hier wirklich neun Tage die Stadt abzusperren", erklärte Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) dem rbb: "Neun Tage Fest verursachen auch Kosten, die in ganz anderen Bereichen liegen, als wenn wir nur vier oder fünf Tage feiern."
Pflicht-Mindestpreis für Obstwein
Auf Geschäfte und Gäste sollen die hohen Kosten nicht umgelegt werden. Der Obstwein wird dennoch teurer: 11 Euro pro Liter ist der Pflicht-Mindestpreis. "Wir wollen nicht das Besäufnis haben", erklärte Markus Steffens von der Event-Agentur Baumblütenfest im rbb die Preissteigerung. "Wir wollen ein schönes Fest haben mit Essen und Trinken und die Leute sollen es genießen."
Die Anfahrt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich, etwa von Berlin aus mit dem Regionalzug RE1 oder von Potsdam mit dem Schiff. In Werder selbst gibt es sogenannte Blüten-Rundfahrten mit dem Bus, der Obsthöfe ansteuert. Die Fahrt mit dem Bus kostet zehn Euro, für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren fünf Euro.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 26.04.2025, 19:30 Uhr