
Trotz Problemen der Wirtschaft Trump verspricht weiter "größten Boom der Geschichte"
In den USA sind weitere Zölle in Kraft getreten - die auf Autoteile. Obwohl gerade US-Firmen massiv unter der Zollpolitik leiden, wiederholte Präsident Trump seine Prophezeiung, dass den USA ein Wirtschaftsboom bevorstehe.
In den USA sind weitere der von Präsident Donald Trump angekündigten Zölle in Kraft getreten - und zwar die auf bestimmte Autoteile. Seit Mitternacht (Ortszeit, 6.00 Uhr MESZ) gelten 25 Prozent Aufschlag. Es gibt Erleichterungen für Hersteller, die ihre Fahrzeuge in den USA endmontieren. Sie können sich einen Teil der Zölle rückerstatten lassen. Außerdem sollen generell für Autoteile nicht die zusätzlichen Zölle auf Aluminium und Stahl fällig werden. Dies soll eine Doppelbelastung vermeiden.
Diese Ausnahmen hatte US-Präsident Trump vor einigen Tagen angekündigt. Er reagierte mit dem Schritt auf Beschwerden der Branche. Trump selbst sagte damals dazu, es sei lediglich eine "kleine Hilfestellung" während einer "kurzen Übergangsphase".
Trump relativiert Wirkung der Ausnahmen
Die Erleichterungen hielten sich aber sehr in Grenzen, schob er nach. Trump hatte schon vor Wochen Zölle von 25 Prozent auf importierte Autos und Bauteile verkündet. Die Abgabe für fertige Autos trat Anfang April in Kraft, die für Teile folgt nun.
Zölle sind das zentrale Instrument der aktuellen Politik von Trump. Er geht davon aus, damit die US-Wirtschaft zu stützen. Bislang war aber das Gegenteil der Fall. Trumps Zollpolitik - die zudem von einem ständigen Hin und Her geprägt ist - schickte die Börsen weltweit auf eine beispiellose Talfahrt. Gerade auch viele US-Firmen leiden massiv darunter. Zuletzt hatte etwa der Autobauer GM seine Gewinnprognose wegen Trumps Zollpolitik massiv gesenkt, der Fast-Food-Riese McDonald's meldete einen deutlichen Rückgang beim Umsatz - vor allem in den USA.
Nike und andere Schuhhersteller fordern Ausnahmen
Die Handelsgruppe Footwear Distributors & Retailers of America (FDRA), die mehrere große US-Schuhmarken vertritt, forderte von Trump eine Befreiung von Zöllen.
"In Anbetracht der Natur der US-Schuhindustrie sehen sich amerikanische Schuhunternehmen und Familien durch solche erheblichen Kostensteigerungen einer existenziellen Bedrohung ausgesetzt. Hunderte von Unternehmen sind von der Schließung bedroht", heißt es in einem auf den 29. April datierten Schreiben der FDRA an Trump, aus dem die Nachrichtenagentur Reuters jetzt zitiert. Dabei geht es um Marken wie Nike, Skechers oder Under Armour. Viele Schuhe dieser US-Marken werden in Asien produziert.
Trump zu Rezessionsgefahr: "Alles kann passieren"
Trump spielte die Sorgen vor einem langfristigen wirtschaftlichen Abschwung erneut herunter. Die unerwartet geschrumpfte US-Wirtschaftsleistung sei einer "Übergangszeit" geschuldet, sagte Trump in einem Interview mit dem Sender NBC, das am Sonntag in voller Länge ausgestrahlt wird.
"Ich denke, wir werden den größten Wirtschaftsboom in der Geschichte erleben", sagte Trump (im Original laut NBC: "I think we’re going to have the greatest economy in the history of our country"). Ähnlich hatte er sich in der Vergangenheit mehrfach geäußert. In seiner Rede zum 100. Tag im Amt hatte er etwa ein "goldenes Zeitalter" versprochen.
Im NBC-Interview wurde er auch gefragt, ob die USA in eine Rezession abrutschen könnten. Trump sagte dazu: "Alles kann passieren."
Im ersten Quartal des laufenden war die US-Wirtschaft um 0,3 Prozent geschrumpft. Von einer Rezession sprechen Fachleute, wenn die Wirtschaftsleistung in zwei Quartalen in Folge zurückgeht.