Mecklenburg-Vorpommern Ermittlern aus Deutschland und Polen gelingt Schlag gegen Betrüger

Stand: 29.04.2025 08:55 Uhr

Die Beschuldigten agierten von einem Call-Center im Ruhrgebiet. Von dort setzten sie Menschen aus Polen am Telefon unter Druck.

Nach Ermittlungen in Polen und Deutschland sind drei mutmaßliche Betrüger festgenommen worden. Die polnisch-stämmigen Tatverdächtigen agierten von einem Call-Center in Bochum (Nordrhein-Westfalen) aus und hatten es vor allem auf ältere Menschen in Polen abgesehen. Diese riefen sie an und gaben sich als Polizisten aus, um an die Vermögenswerte ihrer Opfer zu gelangen. Ein gemeinsame Ermittlungsgruppe des Landeskriminalamts Mecklenburg-Vorpommern, der Staatsanwaltschaften Stralsund und Berlin sowie Polizeikräfte aus Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und in Polens Hauptstadt Warschau ermittelten den Angaben zufolge seit März 2025 verdeckt in dem Fall.

Geldübergabe in Krakau vereitelt

Anfang April hätten die mutmaßlichen Betrüger vom Bochumer Call-Center aus eine 74-Jährige im polnischen Krakau angerufen und dazu gebracht, 50.000 Złoty (umgerechnet etwa 11.600 Euro) zu übergeben. Die Tat wurde jedoch vereitelt, der Abholer festgenommen und die Beute beschlagnahmt. Das Amtsgericht Stralsund hat daraufhin Haftbefehle erlassen. Am 10. April seien die Beschuldigten in Bochum festgenommen worden. Dabei wurden Mobiltelefone und Wertgegenstände gesichert. Gegen einen 32-jährigen Tatverdächtigen lag zudem ein Europäischer Haftbefehl aufgrund weiterer Straftaten vor. Alle drei kamen in Untersuchungshaft. Die Ermittlungsbehörden sprachen von einem bedeutenden länderübergreifenden Ermittlungserfolg gegen organisierte Callcenter-Betrüger innerhalb kürzester Zeit.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Greifswald | 29.04.2025 | 09:30 Uhr