
Rheinland-Pfalz Niederländische Familie benennt Baby nach Retter in Kröv
Ein Zeichen der Dankbarkeit: Die niederländische Familie, die beim Hoteleinsturz in Kröv verschüttet wurde, hat ihr Baby nach einem ihrer Retter benannt.
Es war eine Sommernacht, die Edie Hoefnagel-Visser und ihre Familie nie vergessen werden. Bei einem Urlaub in Kröv an der Mosel im August 2024 stürzt ihr Hotel ein. Das Ehepaar und ihr kleiner Sohn werden verschüttet. Stundenlang bangen sie um ihr Leben während die Retter versuchen, die Familie und die anderen Hotelgäste aus dem eingestürzten Gebäude zu befreien.

Feuerwehrmann Christoph Reuter (M) mit Mark Visser (l), Edi Hoefnagel-Visser und Sohn Jamie beim Neujahrsempfang der Gemeinde Kröv.
Schwanger unter Trümmern
Während sie auf ihre Rettung warten, war für die Hoefnagels klar, dass sie die Hoffnung nicht verlieren durften. Denn schließlich mussten die beiden nicht nur für ihren zweijährigen Sohn stark sein, sondern auch für das ungeborene Kind, das Edi Hoefnagel erwartete. Die freudige Nachricht der erneuten Schwangerschaft verkündete Edi ihrem Mann fünf Minuten bevor das Hotel eingestürzt war.
Unendliche Dankbarkeit für Retter
Die Familie hatte Glück, sie konnte gerettet werden. Vergangene Woche kam dann ihr Baby auf die Welt. Das trägt jetzt den Namen ihres Lebensretters. Wie Edi Hoefnagel-Visser auf Instagram mitteilte, heißt ihr Sohn Christoph - nach Christoph Reuter von der Berufsfeuerwehr Trier.
Social-Media-Beitrag auf Instagram von edihoefnagel
Das haben wir damals ziemlich schnell entschieden. Marc Visser, Vater von Christoph
Mark Visser, der Vater des kleinen Christoph erzählt im SWR-Interview, wie es zu dem Namen des Jungen kam. "Das haben wir damals ziemlich schnell entschieden." Er und seine Frau hätten bereits eine Liste mit mehreren Jungennamen gehabt. Auch Christoph stand darauf. "Als wir erfahren haben, dass unser Retter Christoph heißt, war das für uns eine einfache Wahl", erzählt Mark Visser. Der Feuerwehrmann habe sein Leben riskiert, um ihre Familie aus den Trümmern zu retten, so die Mutter.
Vater Mark geht es besser
Während sie und ihr damals zweijähriger Sohn nahezu unverletzt befreit werden konnten, erlitt Vater und Ehemann Mark schwere Verletzungen.
Heute geht es ihm wieder besser. Seine linke Hand habe sich fast wieder komplett erholt, erzählt Mark Visser im SWR-Interview. Die Füße seien noch taub, weshalb es noch schwierig sei, zu laufen. Deshalb sei er noch auf Krücken angewiesen.
Zwei Menschen starben
Bei dem Einsturz des Kröver Hotels am 6. August 2024 war ein komplettes Stockwerk in sich zusammen gebrochen. Zwei Menschen starben: eine 64-jährige Frau und der 59 Jahre alte Hotelbetreiber. Sieben weitere Menschen waren über Stunden in den Trümmern gefangen. An der 24-stündigen Rettungsaktion waren rund 250 Einsatzkräfte beteiltigt. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist noch unklar.
Sendung am Mo., 28.4.2025 16:00 Uhr, Der Tag in RLP, SWR1 Rheinland-Pfalz