An einem Flugzeug wird kontrolliert Treibstoff abgelassen.

Saarland Kerosinablass über dem Saarland durch Flugzeug aus Luxemburg

Stand: 28.04.2025 19:33 Uhr

Am Sonntag hat ein Flugzeug aus Luxemburg größere Mengen Treibstoff über dem Saarland abgelassen. Es ist das zweite Mal in diesem Jahr, dass eine Maschine über dem Saarland zu dieser Notfall-Maßnahme gegriffen hat.

Ein Flugzeug der Fluglinie Cargolux hat am Sonntag über dem Saarland und der Westpfalz größere Mengen Treibstoff abgelassen. Wie der SWR berichtet, fand dieses "Fuel Dumping" im Zeitraum zwischen 17:50 Uhr und 18:30 Uhr zwischen Eppelborn und Enkenbach-Alsenborn statt.

Nach dem Kerosinablass kehrte das Frachtflugzeug wieder zurück zu seinem Startflughafen Luxemburg und landete dort. Nach Angaben des Luftfahrtbundesamtes (LBA), das alle Fälle von Kerosinablass dokumentiert, waren technische Probleme die Ursache.

Laut Bundesamt hat die Maschine ungefähr 49 Tonnen Treibstoff abgelassen. Es ist laut LBA das zweite Mal in diesem Jahr, dass eine Maschine Kerosin über dem Saarland abgelassen hat.

Warum wird Kerosin abgelassen?

Laut Luftfahrtbundesamt ist der Ablass von Treibstoff eine Notfallmaßnahme und wird nur in Ausnahme- oder Notsituationen angewendet. Wenn an Bord ein Problem auftritt, das die direkte Landung erforderlich macht, aber die Maschine ein zu hohes Gewicht dafür hat, wird Treibstoff abgelassen. Gründe können beispielsweise sein, dass ein medizinischer Notfall an Bord auftritt oder technische Störungen.

Per Funkkontakt zwischen Fluglotsen und Piloten wird der Fluglotse im Vorfeld unterrichtet und gibt das vorgesehene Gebiet zum Fuel Dumping frei.

Das Umweltbundesamt hat 2019 die Auswirkungen von Kerosinablässen auf die Umwelt und Gesundheit untersucht. Es kam zu dem Ergebnis, dass das Ablassen nach aktuellem Kenntnisstand unkritisch einzuschätzen ist. Das Kerosin werde normalerweise in einer Flughöhe von mindestens 1800 Metern in feine Tröpfchen zerstäubt, so dass ein Großteil des Kerosins noch in der Luft verdunste.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 28.04.2025 berichtet.

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