
Wetterthema Der Aprilrückblick
Der April endete mit viel Sonnenschein und frühsommerlich warm. Doch wir ist der gesamte Monat ausgefallen? Entsprach er einem durchschnittlichen April, oder gab es deutliche Abweichungen zur Norm?
Der April 2025 hatte über ganz Deutschland gemittelt eine Temperatur von 10,5 Grad. Er war damit der siebtwärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, also seit 1881. Gegenüber dem Mittel der Periode 1961 bis 1990 hatte er eine positive Abweichung von 3,1 Grad; gegenüber dem Zeitraum 1991 bis 2020 waren es 1,5 Grad. Die ersten Sommertage (Höchsttemperatur von mindestens 25,0 Grad) konnten am 12. April an ein paar Wetterstationen im Südwesten verzeichnet werden. Die höchsten Werte erreichten Cottbus und Coschen in der Niederlausitz mit 28,4 Grad am 17. April.
Unsere Abbildung zeigt, wie viel Sonnenschein und Regen es im Vergleich zum langjährigen Mittel der Periode 1961 bis 1990 gegeben hat. Es handelt sich um Flächenmittel für die einzelnen Bundesländer und um Angaben in Prozent. Grundlage der Abbildung sind Daten des Deutschen Wetterdienstes. Selbiger verwendet in seinen Monatsrückblicken diese ältere Referenzperiode. Im Bezug auf Sonnenschein und Regen ist die Wahl des Referenzzeitraumes weniger wichtig als bei der Temperatur, weil sich diese Parameter in den vergangenen Jahrzehnten sehr viel weniger verändert haben als die Temperatur.
Der April 2025 war sehr sonnig. Er nimmt bezüglich des Sonnenscheins den fünften Platz aller Aprilmonate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ein. In Thüringen erreichte die Sonnenscheindauer 160 Prozent des üblichen Wertes, in Schleswig Holstein immerhin noch 140 Prozent. Ursache für den ausgiebigen Sonnenschein waren stabile Hochdrucklagen in der ersten Monatshälfte und jetzt am Monatsende.
Nach einer sehr trockenen Vorgeschichte in den Monaten Februar und März setzte sich die Trockenheit im April vielerorts fort. In Mecklenburg-Vorpommern regnete es nur ein Viertel der üblichen Menge, in Brandenburg und Bayern ein Drittel. Lediglich Nordrhein-Westfalen näherte sich der Norm an. Neben vielen trockenen Tagen gab es in der Monatsmitte mehrere Tage mit Regen. Zum Teil ergiebig regnete es am 24. April in einem Streifen von Nordrhein-Westfalen über Nordhessen bis nach Thüringen. Kräftigere Gewitter hatte der April vor allem in der Monatsmitte auch bereits zu bieten, vornehmlich von Bayern über die Mitte bis nach Nordrhein-Westfalen. Das einst für den April typische kühle Schauerwetter blieb auch in diesem Jahr weitgehend aus, ein Trend, der seit 20 Jahren zu beobachten ist. Die Trockenheit hatte den Rhein zwischenzeitlich auf ein für die Jahreszeit rekordverdächtiges Niveau sinken lassen. Der Rheinpegel in Speyer lag an 11 Tagen so niedrig wie seit mindestens 1947 nicht mehr. Es handelte sich wohlgemerkt lediglich um Rekorde für die entsprechenden Tage im April. Dank der Schneeschmelze kann der Rhein im Frühjahr nicht so weit absinken wie im Herbst und Winter. Der niedrigste Pegelwert stammt in Speyer aus dem Januar 1954. Er lag noch 70 Zentimeter tiefer als jetzt im April. Für den Bodensee konnte man mehrfach Schlagzeilen eines extremen Pegels lesen. Hier wurde nicht immer hervorgehoben, dass der Pegel nur für die Jahreszeit bemerkenswert niedrig war.